Von der kleinen Scheidegg nach Gimmelwald
Das Wetter war morgens leider immer noch sehr bescheiden. Auf dem Aussichtsturm Grindelwaldblick herrschte ungefähr 50 m Sichtweite. Also ging es nach einem sehr guten Frühstück in Richtung Gimmelwald. Plan war eigentlich noch das Lauberhorn „mitzunehmen“, den Plan habe ich aber auf Grund des Wetters ganz schnell ad acta gelegt. Die höchste Stelle Rinderhütte (2137m) war schnell erreicht und dann ging es auf die Lauberhornabfahrt. Man läuft hierbei über die Abfahrtsstrecke. Die Strecke ist gut bebildert und alle wichtigen Punkte der längsten Abfahrt im Skizirkus sind beschildert. Kurz hinter der Minschkante quert man dann die Bahnlinie nach Wengen und man befindet sich dann auf der Wengernalp. Noch geht es leicht bergab, nach kurzer Zeit steigt man dann in eine Schlucht hinab. Der Weg in Richtung Trümmelbach hat es in sich, alle gefährlichen Stellen sind gesichert, der Weg ist sehr steil. Runter ist der schon schwer, hochlaufen möchte ich den nicht. Mir ist auch nur ein einziger Wanderer entgegen gekommen. Man hat einen fantastischen Ausblick auf die Felswand von Mürren. Der Ort Mürren ist ja nur über eine Seilbahn erreichbar. Wenn man Trümmelbach im Tal erreicht hat, weiß man aber was man getan hat! Nach einer ausgiebigen Rast ging es dann im Talboden ganz leicht steigend weiter bis nach Stechenberg. In Stechenberg geht es dann in eine Schlucht und direkt neben einem Wasserfall steil bergan bis nach Gimmelwald.
Die letzten 100 Hm bin ich dann ziemlich auf Grundeis gelaufen. Ob es an dem ominösen dritten Tag lag, keine Ahnung. Dieser Tag hatte mich ziemlich mitgenommen. Das Wetter wurde gegen Mittag immer besser, es riss es dann aber auf und wurde zum Abend hin fast schön. Das Panorama von der Terrasse meiner Unterkunft Pension Gimmelwald war dafür aber Atemberaubend! Der Blick auf die Felswände von der Jungfrau bis zum Breithorn entschädigt für sehr vieles. Die Gehzeit von 5 ½ Stunden habe ich überschritten, dafür dass es eigentlich ein leichter Tag war mit 1300 Hm runter und „nur“ 500 Hm hoch war, hatte dieser Tag doch echt Spuren hinterlassen. Die Pension Gimmelwald war ihr Geld wirklich wert, zwar sehr auf englisch sprachige Gäste ausgerichtet, aber mit 60 € für Übernachtung incl. Halbpension deutlich günstiger als die Berggasthäuser.