Auf der Suche nach den ersten Rheinbrücken

Zeitig ging es los mit dem Auto über die N2 in Richtung Gotthard. Leider wurde man durch diverse kleine Staus doch etwas behindert. Vor dem Gotthardtunnel war der Stau dann gut 6 Km lang. Wir beschlossen in Wassen abzufahren und die Kantonsstraße zu benutzen. Die Idee war zwar nett, aber auf dem Weg nach Göschenen gab es zwei Baustellen mit einspuriger Verkehrsführung. Auch hier standen wir ein ganze Zeit lang. Von Göschenen nach Andermatt gibt es ebenfalls noch mal zwei weitere Baustellen. Unser erster Gedanke war eigentlich von Andermatt nach Wassen zu wandern. Auf Grund der begrenzten Zeit mussten wir uns dann aber doch um entscheiden. In Andermatt angekommen fuhren wir weiter zum Oberalppass. Da ich noch nie an der Rheinquelle war, schien uns das ein lohnenswertes Ziel zu sein und die ersten „Rheinbrücken“ zu suchen.

Unterhalb des Oberalppasses

Unterhalb des Oberalppasses

Vom Oberalppass ging es kurz hinter und dann ziemlich zügig weg von der, an diesem Tag extrem lauten Passstraße. An der A3 in Hünxe ist es mit Sicherheit nicht lauter. Sehr viele Motorradfahrer waren an diesem Tag unterwegs und sorgten für einen guten Lärmpegel. Je weiter man aber sich von der Passstraße entfernt, umso leiser wird es dann doch. Der Weg verläuft im ersten Teil ziemlich am Hang lang um dann nach einer Abzweigung ordentlich anzusteigen. Hier muss man über sehr viel Stein laufen. Nach gut 1 ½ Stunden erreichten wir dann die Rheinquelle. Ein Schild sagt, der Rhein sei 1320 Km lang. Das ist aber wohl falsch, die richtige Länge ist 1230 Km.

Schild Länge des Rheins

Schild Länge des Rheins

Nach einer kurzen Rast machten wir uns dann auf den Weg die ersten Rheinbrücken zu suchen. Sehr zeitig, wurden wir fündig. Nur waren wir uns nicht sicher, ob das jetzt so gewollt war/ist, oder ob diese Brücke ein Zufallsprodukt der Natur ist.

Rheinbrücke Nr. 1

Rheinbrücke Nr. 1

Also folgten wir dem, hier noch ein echter Bergbach, Rhein noch ein wenig, bis wir dann zweifelsfrei auf eine Rheinbrücke stießen. Eindeutig hat die Natur keine Hand angelegt. Diese Brücke wurde dann auch im Foto festgehalten. rheinquelle4Etwas unterhalb dieser Brücke folgten wird dann einem Weg für Mountain-Biker um später wieder auf den Pfad zu gelangen, den wir auch auf dem Hinweg benutzt haben. Noch ein kurzes Stück berauf an der Bahnlinie der Matterhorn-Gotthard-Bahn entlang und schon sind wir mitten in den Alpen an einem Leuchtturm. Ich denke, der ist dem Ende dieses Flusses gewidmet. Hier gibt es natürlich auch einige „Touristenfallen“ die sinnigerweise auch noch Rheinquelle(n) heißen. Von hier gibt es den Zugang zum Skigebiet Sedrun. Die Skigebiete Andermatt/Nätschen und Sedrun sollen im Jahr 2015/2016 verbunden werden. Da wir leider ein wenig zeitig eingebunden waren und wir noch die diversen Staus auf dem Weg erwarteten, sind wir dann nach gut drei Stunden Wanderung, wieder in Richtung Vierwaldstätter See. Unsere Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht. Bis auf zwei kurze Stopps vor Baustellenampeln kamen wir dann doch sehr zeitig an unserem Quartier an.

Fazit: Für uns Rheinländer eine richtig gut geh bare Tour, zur Quelle des Rheins. Wenn man dann sieht, was aus diesem kleinen Flüsschen in der Nähe des Oberalppasses wird ….

Eine kleine Galerie mit Bildern habe ich auch angelegt: https://www.apeters.net/bilder/berge/bauen092014/rheinquelle/index.html

Tour mit dem Postauto von Flüelen nach Luzern und retour

Aufgrund einer Einladung trafen wir uns um 13:00 Uhr in Flüelen am Bahnhof. Keiner der Gäste wusste, was dieser Tag bringen sollte. So ließen wir uns einfach überraschen.
Mit dem nostalgischen Postbus ging es von Flüelen durch den Seelisbergtunnel nach Beckenried. Autobahnfahren macht mit diesem Gefährt, das eine Spitzengeschwindigkeit von 76 Km/h erreicht nicht wirklich Spaß. Es rappelt doch gewaltig. Von Beckenried aus ging es über Kantonsstraßen von über Stans nach Luzern. Auf dieser Strecke kam die Klimaanlage des Busses zum Einsatz. Der Bus hat ein Cabriodach, welches elektrisch geöffnet werden kann. Es ging zur FH in Luzern in das vernetzte Haus, oder besser ihomelab. Uns wurden die Möglichkeiten gezeigt, die vernetzte Häuser heute bieten können. Besonderer Wert wurde beim ihomelab auf Energieeinsparung und das Wohnen im Alter gelegt. Unter http://www.ihomelab.ch/ gibt es dazu weitere Informationen. Nach der 45 minütigen Führung ging es wieder in den nostalgischen Bus. Eine Diskrepanz zwischen Nostalgie und Wirklichkeit, die kaum größer sein kann. Über die Stadtstraßen Luzerns, unter dem Einsatz der Postautofanfare, war unser nächstes Ziel das Verkehrshaus der Schweiz. Wer die Postautofanfare nicht kennt, kann sie sich hier gerne mal anhören: http://www.postauto.ch/pag-posthorn.htm
Ein sehr glücklicher Zufall wollte es, dass es in der Schweiz an diesem Tag die lange Nacht der Museen gab. Hierzu trafen im Verkehrshaus sehr viele fahrbereite Oldtimer ein. Diese Oldtimer fuhren in die City, das Verkehrshaus liegt ein wenig außerhalb, und holten die Gäste für die lange Nacht der Museen ab und brachten die Besucher ins Verkehrshaus. Unter der sachkundigen und sehr engagierten Führung des Leiters des Verkehrshauses Martin Bütikofer ging es in einem kurzen Rundgang durchs Verkehrshaus. Über die Halle der Schifffahrt ging es zum ersten U-Boot der Schweiz. Mir war überhaupt nicht bekannt, dass es in der Schweiz überhaupt U-Boote gab/gibt. Schweiz verbindet man doch mit allem möglichen, aber U-Boote ist so ziemlich das letzte was mir in Verbindung mit der Schweiz einfällt. Das U-Boot, es wird zurzeit restauriert und soll am 31.10.2014 der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wurde 1964 im Genfer See in Betrieb genommen. Die Menschen sollten mit diesem U-Boot sehen können, wie die Welt unter Wasser aussieht. Zu sehen gab es aber auf Grund der Trübheit des Wassers aber relativ wenig und die Mitfahrer waren enttäuscht. Dieses U-Boot soll aber massiv dazu beigetragen haben, für die Reinheit der Gewässer in der Schweiz zu sorgen. Über die Luftfahrthalle und das Außengelände ging es in die Eisenbahnhalle. Ich war vielleicht das letzte Mal vor gut zwanzig Jahren im Verkehrshaus. Auch in der Eisenbahnhalle wurden viel mehr spielerische, aktive Elemente eingebaut. Dampfloks gibt es dort sehr wenige, die Schweizer Bahnen haben sehr früh auf Elektrifizierung gesetzt. Als letzte Halle ging es in die mir völlig neue Fahrzeughalle. Auch hier viel mehr Interaktivität, Autos die man sich von nahem ansehen will kann man computergesteuert aus einem Regal holen. Zurzeit können auf Grund des vorhandenen Platzes gut 120 Exponate nicht ausgestellt werden. Die Exponate werden aber in regelmäßigen Abständen ausgetauscht. Die Führung über gut 1 ½ Stunden verging wie im Fluge. Das ist mit Sicherheit der unterhaltsamen Führung unter Martin Bütikofer zu verdanken. Alles in allem, sollte man aber für das Verkehrshaus in Luzern einen kompletten Tag einplanen. Das neue Planetarium und auch das 3D-Kino haben wir gar nicht zu Gesicht bekommen. Der Eintritt ist nicht wirklich günstig, aber allemal lohnenswert. Mehr Infos unter: https://www.verkehrshaus.ch/

Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit ging es dann wieder zurück nach Flüelen, wobei hier die alte Seeroute über Weggis, Vitznau und Brunnen benutzt wurde. Auch diese Strecke bin ich ewig nicht mehr gefahren. Hinzu kam, dass wir einen exzellenten Ausblick auf den Pilatus und die Engelberger Berge hatten. Gut sechs Stunden nach unserem Start kamen wir wieder in Flüelen an. Eine wunderschöne Tour, mit extremen Gegensätzen, aber das war ja auch das wirklich spannende daran. Vielen Dank an Thomas, der diese Tour organisiert hat. Einfach nur eins, Top!

Bilder zu der Tour sind hier zu finden: https://www.apeters.net/bilder/berge/bauen092014/f-lu-f

Bärentrek, der siebte Tag

Von Kandersteg aus rund um den Oeschingsee

Oeschingsee

Oeschingsee

Nachdem der vorherige Tag vollkommen verregnet war, lachte an diesem Tag die Sonne vom Himmel. Ich wollte doch noch mal die Gegend um den Oeschingsee erkunden. Wieder ging es mit der Bahn hoch an den Oeschingsee und dann an den Aussichtspunkt Heuberg. Den Weg gingen bei dem schönen Wetter auch deutlich mehr Wanderer als am vorherigen Tag. Auch hier sehr viel englisch sprachige Wanderer. Von Heuberg gab es einen grandiosen Ausblick. Im Gegensatz zum gestrigen Tag  genoss die Aussicht und blieb auch deutlich länger. Weiter ging es dann in Richtung Hochtürli/Blümlisalphütte bis zum Oberbärgli am Kopfende des Sees. Der Weg ist nicht ganz unkritisch, er ist stellenweise steil, felsig, und nicht sehr breit. Vor allem auf dem Weg nach Unterbärgli wird es sehr steil. An den steilsten Stellen ist der Weg aber zusätzlich mit Seilen gesichert.  Aufgrund ausreichend vorhandenen Zeit kehrte ich in Unterbärgli in eine Hütte ein. Eine schöne Terrasse mit einer sehr guten Aussicht, dass konnte man nicht einfach links liegen lassen. Nach kurzem Abstieg erreicht man dann fast das Seeufer des Oeschingsees. Hier wird der Weg wieder breit und ist dann sehr gut begehbar. UnterbärgliDer Weg von Oberbärgli an das Seeufer des Oeschingsee gehört zur Tour UNESCO Weltkulturerbe. Am Seeende geht es dann über einen kleinen Gegenanstieg zurück zur Seilbahn. Für die Tour habe ich gut drei Stunden Gehzeit gebraucht, dass liese sich sicher deutlich schneller bewätigen, aber allein für das Panorama läst einen immer wieder verweilen und den Fotoapparat zücken. Ich kann nur eins sagen, dass muss man bei guten Wetter gesehen haben. Oben, das Kopfbild dieser Webseite wurde am Heuberg aufgenommen. Den Abstieg nach Kandersteg habe ich mir gespart, so grandios ist der nicht, dass man den zwei mal gehen muss. Somit ging es wieder mit der Gondelbahn hinunter. Noch ein kurzer Einkauf von lokalen Käsespezialitäten in Kandersteg und es ging wieder mit dem Zug von Kandersteg über Spiez, Basel und Duisburg in Richtung Heimat. Nach gut sieben Stunden war ich wieder zuhause. Die gesamte Gegend ist mit dem Zug extrem zu erreichen!

Bärentrek, der Tag 6, Kandersteg

Ein Tag zum vergessen, den ganzen Tag Regen. Trotzdem habe ich mich zum Oeschingsee aufgemacht. Dank eines Tickets des Hotels habe ich die Bergbahn benutzt um zum Oeschingsee zu kommen. Von dort ging es weiter auf den Aussichtspunkt Heuberg. Gut 20 Minuten aufstieg, die es aber in sich haben. Mal eben macht man das nicht! Hier und da rissen die Wolken mal auf, dass man wenigstens bis zum See schauen konnte. Von diesem Aussichtspunkt ging es dann wieder runter zum Oeschingsee. Hier herschte eine Atmosphäre die eher in einen Krimi gepasst hätte 😉 OeschingseeNebelschwaden zogenüber den See, die Sichtweite war selten weiter als 100 m. Diesen eher düsteren Ort habe ich dann zügig verlassen und bin nach Kandersteg abgestiegen. Ich inspizierte noch ein wenig die Ortschaft Kandersteg und auch die „Gegenseite“, die Allmenbahn. Hier gibt es einen sehr schön angelegten Klettersteig. Auf die Fahrt zur Allmenalp habe ich dann dann auf Grund des Wetters verzichtet und mich dann doch den den angenehmen Seiten des Hotels gewidmet. Wieder ein eher lauer Tag mit „nur“ 2 Stunden Gehzeit. Es fiel an diesem Tag aber auch die Entscheidung die Tour in Kandersteg abzubrechen. Im Tal regnete es, oberhalb von 1600 m schneite es. Die beiden noch vorgesehenen Übergänge über den Bunderspitz und den Ammertenpass waren nach Aussagen von zwei Bergführern zu gefährlich. Beide Übergänge lagen auch dazu auch noch über 2600 m. Der Schnee der fiel, war ja sehr nass und das ergibt auf felsigen Untergrund eine extrem rutschige Angelegenheit. Und da Sicherheit vorgeht, wurde die Tour abgebrochen!

Bärentrek, Tag 5, erste Änderung der Tour

Von der Griesalp nach Kandersteg

Für den Tag musste ein neues Programm her. Über Nacht hatte es oberhalb von 1600 m geschneit. Der Übergang nach Kandersteg führt hier über Hochtürli/Blümlisalphütte. Das ganze geht auf bis 2600 m. Einheimische sagten mir, man könne den Weg zwar gut gehen, ich entschied mich aber für die Variante sicher. Vom Gasthaus Golderli ging es das Kiental hinunter. Neben der steilsten Postautostrecke der Schweiz der Griesschlucht, führt der Weg weiter in Richtung Kiental. GriesschluchtEntlang des Flusses Kiene lässt es sich sehr gut laufen. In Kiental, nach gut 1,5 Stunden Gehzeit habe ich dann beschlossen, einen faulen Tag zu machen. Die Postautostrecke, die immer in Sichtweite liegt, hatte eine extrem hohe Anziehungskraft und weiteren seelischen Grausamkeiten wollte ich mich dann doch nicht aussetzen. Ich habe mich ins Postauto gesetzt und bin bis Reichenbach gefahren. Dort in den Postbus bis Frutigen und dann den letzten Rest per Bahn bis Kandersteg. Dort habe ich dann das gebuchte Hotel gesucht und schnell gefunden. Nach vier Tagen Massenlager war im Hotel Einzelzimmer angesagt. Ich denke, ich hatte mir das verdient. Er sehr nettes Hotel mit sehr freundlichen Menschen, dazu eine Sauna und sehr leckeres Essen. Das Hotel Hermitage werde ich sicher noch mal besuchen. Da es fast den ganzen Tag regnete, habe ich dann die Möglichkeiten des Hotels intensiv genutzt und auch ein wenig Pflege betrieben.

Kandersteg

Bärentrek, der Tag vier, Schneefall droht

Von Gimmelwald zur Griesalp.

Auf dem Programm stand ein Tag der es in sich hatte. 6 ½ Std. Gehzeit, 1250 Hm hoch und 1180 Hm runter. Dazu der zweithöchste Punkt der gesamten Tour, die Sefinenfurgge mit 2612 m. In Gimmelwald ging es relativ locker los, nach gut einer halben Stunde, dann der Aufsteig zur Rotstockhütte. RotstockhütteHier eine kurze Rast, der halbe Liter Wasser für 5,50 CHF. Zufällig habe ich gesehen, dass war das Mineralwasser  von Denner für 0,89 CHF. Das Wasser und/oder Bier muss aber nicht hochgetragen oder per Heli gebracht werden, die Hütte hat einen Lastenaufzug. Dann ist der Preis schon etwas heftig. Die Hüttenwirtin sprach aber auch eine Warnung vor drohendem Schneefall am späten Nachmittag aus. Aber weiter ging es zur Sefinenfurgge ein paar knackige Anstiege und auch zwischendurch ein paar Längen bei denen man richtig Meter machen konnte. Der Schlussanstieg ist dann aber wieder ziemlich heftig. Dort oben habe ich nur eine sehr kurze Rast abgehalten, es war nicht wirklich das Wetter für eine längere Rast. Es zog ganz ordentlich.Sefinenfurgge Der Abstieg ist direkt wieder sehr steil. Treppen erleichtern den Abstieg ungemein. Sehr schnell verliert man 100 Hm. Weiter geht es über jede Menge Schutt bis man dann wieder Fels und schließlich Almen  erreicht. Hier holte ich dann auf einer Alp, die verdiente Pause nach. Ich sprach noch mit der Bäuerin, die die Alp Winterfest machte. Auch sie bestätigte mir, dass sie wegen des kommenden Schneefalls die Alp räumen würden und in eine tiefere Alp umziehen würden. Ich traf bei  meinem weiteren Abstieg noch eine Herde Kühe, die mich anschaute, und in den Gesichtern der Kühe kommte ich deutlich lesen, was is’n datt fürn Bekloppten. Leider habe ich meine Kamera zu spät gezückt, die Kühe gaben sich sehr schnell wieder des grasens hin. Nach gut 6,5 Stunden Gehzeit erreichte ich dann mein Tagesziel, dass Gasthaus Golderli kurz vor der Griesalp. Insgesamt waren wir drei Gäste, eine holländisches Ehepaar und meine Wenigkeit. Später gesellte sich dann noch ein Bergführer hinzu der auf ein Bier herein kam. Ihn fragte ich wie er die Wettersituation und den Übergang über Hochtürli nach Kandersteg einschätzen würde. Er sagte, der Weg über Hochtürli sei auch mit Schnee gehbar, aber nicht ganz ungefährlich. Es solle bis 1600 m runter schneien würde. Der Schnee sei pampig und auf dem felsigen Boden, vor allem beim Abstieg zum Oeschingsee sei dann nicht ganz ungefährlich. Ich habe dann für den nächsten Tag nach einer alternativen Route gesucht. Das Gasthaus Golderli war OK, man gewöhnt sich irgendwie sehr schnell an Preise jenseits der 70 CHF für eine Übernachtung im Massenlager incl. Halbpension.

Sollte ich diese Tour aber noch mal gehen, würde ich wohl nicht mehr zur Griesalp absteigen. Von der Sefinenfugge gibt es einen Weg zur Gspaltenhornhütte. Diese liegt auf gut 2000 m. Man steigt nur 600 Hm ab und verkürzt die Tour am nächsten Tag, die ja ganz ordentlich ist, deutlich. Der Weg zur Griesalp ist ganz nett, so etwas hat man aber doch schon häufiger gesehen.

Bärentrek, der dritte Tag

Von der kleinen Scheidegg nach Gimmelwald

Das Wetter war morgens leider immer noch sehr bescheiden. Auf dem Aussichtsturm Grindelwaldblick herrschte ungefähr 50 m Sichtweite. Also ging es nach einem sehr guten Frühstück in Richtung Gimmelwald. Plan war eigentlich noch das Lauberhorn „mitzunehmen“,  den Plan habe ich aber auf Grund des Wetters ganz schnell ad acta gelegt. Die höchste Stelle Rinderhütte (2137m) war schnell erreicht und dann ging es auf die Lauberhornabfahrt. Man läuft hierbei über die Abfahrtsstrecke. Die Strecke ist gut bebildert und alle wichtigen Punkte der längsten Abfahrt im Skizirkus sind beschildert.  Kurz hinter der Minschkante quert man dann die Bahnlinie nach Wengen und man befindet sich dann auf der Wengernalp. Noch geht es leicht bergab, nach kurzer Zeit steigt man dann in eine Schlucht hinab. Der Weg in Richtung Trümmelbach hat es in sich, alle gefährlichen Stellen sind gesichert, der Weg ist sehr steil. Runter ist der schon schwer, hochlaufen möchte ich den nicht. Mir ist auch nur ein einziger Wanderer entgegen gekommen. felswandMan hat einen fantastischen Ausblick auf die Felswand von Mürren. Der Ort Mürren ist ja nur über eine Seilbahn erreichbar. Wenn man Trümmelbach im Tal erreicht hat, weiß man aber was man getan hat! Nach einer ausgiebigen Rast ging es dann im Talboden ganz leicht steigend weiter bis nach Stechenberg. In Stechenberg geht es dann in eine Schlucht und direkt neben einem Wasserfall steil bergan bis nach Gimmelwald.

Die letzten 100 Hm bin ich dann ziemlich auf Grundeis gelaufen. Ob es an dem ominösen dritten Tag lag, keine Ahnung. Dieser Tag hatte mich ziemlich mitgenommen. Das Wetter wurde gegen Mittag immer besser, es riss es dann aber auf und wurde zum Abend hin fast schön. Jungfrau MassivDas Panorama von der Terrasse meiner Unterkunft Pension Gimmelwald war dafür aber Atemberaubend! Der Blick auf die Felswände von der Jungfrau bis zum Breithorn entschädigt für sehr vieles. Die Gehzeit von 5 ½ Stunden habe ich überschritten, dafür dass es eigentlich ein leichter Tag war mit 1300 Hm runter und „nur“ 500 Hm hoch war, hatte dieser Tag doch echt Spuren hinterlassen. Die Pension Gimmelwald war ihr Geld wirklich wert, zwar sehr auf englisch sprachige Gäste ausgerichtet, aber mit 60 € für Übernachtung incl. Halbpension deutlich günstiger als die Berggasthäuser.

Bärentrek, der zweite Tag

Grindelwald

Von der großen zur kleinen Scheidegg

Wie es ich Tags zuvor schon angekündigt hatte,  hatte sich über Nacht das Wetter verschlechtert. Im leichten Nieselregen ging es einen nicht ganz unkritischen Weg hinter nach Grindelwand. Der Weg war aber an allen gefährlicheren Stellen, sehr gut gesichert. Anfangs über einen Bergwanderweg, danach über einige Almen die im Winter Skipisten sind und zum Schluss, der mir gar nicht so behagende Asphalt. Grindelwald ist natürlich ein Ort der von Tourismus lebt, dementsprechend war an einem Sonntagmittag viel los. Die „Innenstadt“ von Grindelwald wird zur Zeit umgebaut und ist eine riesige Baustelle. Mit Grindelwald ist aber noch nicht der Tiefpunkt des heutigen Tages erreicht. Von Grindelwald geht es noc etwas tiefer nach Grund. Dort findet man den Bahnhof und die Werkstattgebäude der Wengernalpbahn. Von hier fährt die Bahn noch das kurze Stück nach Grindelwald „City“ oder zur kleinen Scheidegg bzw. zum Jungfraujoch.  Zügig bin ich dann in den Anstieg zur kleinen Scheidegg gegangen. Ich muss sagen, dass war der Tag der seelischen Grausamkeit. Der Weg zur Kleinen Scheidegg hat eine ganz ordentliche Steigung und man quert mehrmals die Zahnradbahn zur kleinen Scheidegg. Noch nie im meinem Leben bin ich so häufig fotografiert oder gefilmt worden. Unmengen Japanische Touristen haben mich in Schweiße meines Angesichts in unzähligen Fotos und Videos „aufs Korn“ genommen. Es war auch der Tag, der Jacke an, Jacke aus.  Beim Aufstieg habe ich meine Regenjacke bestimmt dreimal aus und wieder angezogen. Immer wieder kurze Schauer. Rasthaus und Station BrandeggNach einer längeren Rast in Alipgen mit ein einer Postition Bergkäse hatte sich das Wetter dann entgültig entschieden. Die letzten 1 ½ Stunden von Alipgen zur kleinen Scheidegg regnete es dann konstant! Umso erfreulicher war der Empfang im Berghaus Grindelwaldbild. Eine sehr freundliche Begrüßung. Auch hier Unterbringung im Massenlager, sehr gute Wasch- und warme Duschgelegenheit (kostenfrei!) und ein sehr gutes Essen runden das ganze sehr positiv ab. Das Berghaus Grindelwaldblick, gut 15 Gehminuten von der kleinen Scheidegg entfernt, hat auf jeden Fall meine Empfehlung. Es hat auch, für ein Berggasthaus, exzellente Werte bei Booking.com . Dieses Gasthaus werde ich sehr positiv in erinnerung behalten. Die reine Gehzeit war gut 6 Stunden, 900 Hm runter und 1000 Hm hoch. Auf die Etappe am Fuße der Eigernordwand hatte ich mich sehr gefreut, nur leider habe ich auf Grund der sehr bescheidenen Wetterbedingungen die Eigernordwand überhaupt nicht gesehen.

Es besteht von Alpiglen aus die Möglichkeit über deen Fuß der Eigenordwand bis zum Eigergletscher zu wandern, dass ganze wären zwei zusätzliche Stunden gewesen. Aufgrund des Wetters habe ich auf den Eiger Trail verzichtet!

Bärentrek, der erste Tag

Vom Meinringen zur Gr. Scheidegg

Nach der Fahrt mit dem Nachtzug über Basel, Bern und Interlaken, brachte mich dann die Zentralbahn bis nach Meiringen. Ein gutes Schweizer Frühstück in Meiringen und dann ging es frischen Mutes auf die erste Etappe. Direkt von Anfang an ging es erst mal ordentlich in die Höhe, bis zur ersten Rast in Rosenlaui. Hotel RosenlauiGut 700 Höhenmeter sollten dabei überwunden werden. Hierbei lieferte ich mir ein kleines Wettrennen mit einem, er wird mir sicher nicht böse sein wenn ich das so formuliere, etwas weniger geübten Radfahrer der die Steigung nach Rosenlaui auch in Angriff nahm. Er musste natürlich durch die Serpentinen viel weiter fahren, dafür ging mein Weg deutlich direkter den Berg hoch. Er war dann schließlich einige wenige Minuten vor mir in Rosenlaui. Rosenlaui gilt als die kleinste Ortschaft der Schweiz. Hier gibt es neben dem alten, aber sehr schönen Hotel, noch eine Gletscherschlucht. Das Schmelzwasser der Rosenlauigletschers hat sich hier bis zu 80 m tief in den Fels gefressen.

Über einen sehr gut augeschilderten und gut sichtbaren Weg, ging es über die Schwarzwaldalp stetig ansteigend zum Tourenziel Gr. Scheidegg. Es wurden gut 1400 m in die Höhe zurückgelegt. Berghotel Grosse Scheidegg mit WetterhornDie angegebene Gehzeit um diese Strecke zurückzulegen von gut 5 Stunden, wurde ein wenig unterboten. Für den ersten Tag ein ganz ordentliche Einlauftour. Dafür habe ich mir auf der Terasse des Berghotels auch ein Bier, vielleicht auch zwei, genehmigt. Das Berggasthaus sah auf den ersten Blick sehr gemütlich aus. Lager und auch die Sanitären Anlagen waren in Ordnung. Warmes Duschen durfte mit einem Fränkli berappt werden. Die Unterbringung im Massenlager incl. Halbpension für 78 CHF ging auf Grund des Essens (4 Gänge Menü) noch in Ordnung. Weniger schön war aber die Freundlichkeit des Personals. Daran könnte man mit Sicherheit noch arbeiten. Das Berggasthaus spricht bevorzugt, Biker und Wanderer an. Aufgrund der Lage (Passhöhe, kein Autoverkehr, nur Postbusse) scheint man sich um einzele Kunden wenig Gedanken machen zu müssen. Ob ich dort noch mal einkehre, ich denke eher nicht! Leider zogen ab dem späten Nachmittag Quellwolken auf, die nichts Gutes verhießen.